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Stadtkapelle Wiesloch erlebte wunderschöne Tage in Südtirol

 

Ab Donnerstag, 30.05. bis Sonntag 02.06. war die Stadtkapelle Wiesloch wieder einmal auf einer Mehrtagestour. Ziel war das Sonnendorf Taisten, malerisch am Eingang des Südtiroler Gsieser Tals im Pustertal gelegen. Bereits seit 1976, also seit fast 37 Jahren, gibt es diese Verbindung der Stadtkapelle Wiesloch mit der Musikkapelle Taisten.

Der langjährige Organisator dieses kulturellen Austausches, der aktuelle 1. Vorstand der Stadtkapelle Wiesloch, Horst Kummerow, hatte gemeinsam mit seinem Partner in Südtirol, Obmann Gerhard Haspinger, ein interessantes Besuchsprogramm erarbeitet.

Der Besuch sollte in erster Linie dazu dienen, die Kontakte zwischen den jungen Mitgliedern der beiden Orchester zu aktivieren, damit sich diese Verbindung auch in den nächsten Jahren weiter entwickeln kann. Dies gelang bereits beim KamEin Teil der Reisegruppe im Fischleintal.( Foto: privat)eradschaftsabend am Freitag sehr gut. Nach der gemeinsamen Probe für das Konzert wurde es sehr zünftig, denn eine von Musikern aus beiden Orchestern gebildete sogenannte „Böhmische“ spielte unter der Leitung von Fernando „Nandi“ Moroni aus Wiesloch ganz groß auf und sorgte so für eine super Stimmung, die durch ein hervorragendes Büffet mit Südtiroler Spezialitäten und den dazu gehörigen Getränken noch gesteigert wurde. Es gab hier keinerlei Verständigungsschwierigkeiten und es wurden an diesem Abend etliche Freundschaften über die Landesgrenzen hinweg begründet.

Höhepunkt des Besuches der Stadtkapelle Wiesloch in Taisten war das gemeinsame Konzert der beiden Orchester am Samstag, 1. Juni 2013 im Vereinshaus in Taisten. Die beiden Dirigenten der Orchester, Harald Weber aus Wiesloch und Thomas Kiniger aus Taisten, hatten sich über das Konzertprogramm verständigt, in dem neben den Glanzstücken aus den jeweils eigenen Jahreskonzerten der beiden Orchester auch einige gemeinsam dargebrachte Stücke enthalten waren. Die Musikkapelle Taisten mit ihrem Dirigenten Thomas Kiniger, der das Orchester erst seit Anfang dieses Jahres leitet, überraschte in ihrem Konzertteil mit anspruchsvollen zeitgenössischen Kompositionen, die mit hoher Präzision und einem sehr harmonischen Klang dargeboten wurde. Besonders gefallen konnte die im italienischen Stil geschriebene Komposition „Postiglione de Amore“ von Alfred Bösendorfer und ein Medley mit den musikalischen Höhepunkten aus Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“. Vom Konzertbeitrag der Stadtkapelle Wiesloch sind insbesondere die „Jubilee-Overture“  von Philipp Sparks und die Komposition „El Toro Loco“ mit den vom Schlagzeugensemble der Wiesloch gesetzten besonderen Akzenten zu erwähnen. Überraschend und von den Besuchern umjubelt war der Auftritt von Kai Schmidt-Eisenlohr als Sänger gemeinsam mit der Stadtkapelle Wiesloch  mit „Highway to hell“ von AC/DC und „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen.

Höhepunkte dieses Konzertes waren die gemeinsam vom fast 100 Musikanten vorgetragenen Stücke „Schmelzende Riesen“ von Armin Kofler (eine Komposition über das Abschmelzen der Gletscher) sowie ein „Harmonisierter Zapfenstreich“ mit den Solosignalen der aus beiden Orchestern gebildeten Trompeten- und Flügelhorngruppen. Der emotionale Höhepunkt des Konzertes schlechthin! Gemeinsam gespielt und gesungen wurden dann die „heimlichen Hymnen“ aus Baden und Südtirol nämlich die Märsche „Hoch Badner Land“ und „Dem Land Tirol die Treue“.

Mit den Dankesworten der Väter dieser Freundschaft, Gottfried Oberstaller (langjähriger Obmann der Taistner Musik) und Horst Kummerow, sowie des aktuellen Obmanns Gerhard Haspinger und des zweiten Vorsitzenden aus Wiesloch Dieter Goldschmidt an Gäste und Gastgeber mit dem Austausch von Gastgeschenken ging dieser Abend noch lange nicht zu Ende! Anschließend war ein gemeinsames Nudelessen und bei Bier, Südtiroler Wein und so manchem „Schnapserl“ wurden die Kontakte weiter intensiviert. Die Musikkapelle Taisten wurde zum Gegenbesuch in Wiesloch für das Winzerfest 2014 eingeladen und hat diese Einladung auch schon mit großer Freude dankend angenommen!

Am Sonntagmorgen umrahmte dann eine Bläsergruppe der Stadtkapelle den Gottesdienst vor der Fronleichnamsprozession, an der dann auch eine große Gruppe der Stadtkapellengäste teilnahm. Der Gottesdienst wurde im Kirchensender „Radio Maria“ live übertragen. Auch hier waren die Zuhörer von der Auswahl der Stücke und deren Darbietung sehr angetan. Anschließend unterhielt eine in Südtirol als „Böhmische“ bezeichnete Besetzung der Stadtkapelle (gemeinsam mit Taistner Musikern) die Besucher des Blasmusikfrühschoppens im Musikpavillon, der Gemeinde mit erfrischend vorgetragener Blasmusik im Böhmisch-Mährischen Stil. Die „Böhmische“ aus Taisten, setzte dann, mit ebenso gelungenen Beiträgen, den musikalischen Schlußpunkt unter das Besuchsprogramm. Verabschiedet wurden die Wieslocher dann von der Taistner Böhmischen mit dem Bozner Bergsteigermarsch und einem Ständchen vor Abfahrt des Busses.

Neben den musikalischen Aufgaben war aber noch Zeit insbesondere die herrliche Landschaft näher kennenzulernen. So unternahm die ganze Gruppe am Freitag eine gemeinsame Wanderung auf die Taistner Vorderalm, die sich zur Überraschung der Gäste noch in einem dicken Winterkleid präsentierte. Für die Gäste, die nicht gut zu Fuß waren, standen „Hoawieser Hans“ und „Binta Karle“ mit ihren Traktoren mit Anhänger als Alpentaxi zur Verfügung. Das Küchenteam der Alm mit Karl und Mathilde an der Spitze sorgte mit einem originellen Menü für eine gelungene Überraschung und damit für gute Stimmung, trotz der widrigen Wetterumstände. Eine größere Truppe trotzte dann den widrigen Verhältnissen und machte noch eine Tour auf die  beiden Gipfel Durakopf (2273 m) und Lutterkopf (2145 m), wobei die Verhältnisse eher denen im Himalaya als den um diese Jahreszeit üblichen im sonnigen Südtirol glichen.

Am Samstag führte dann eine kleine Rundreise in die alte Stadt Innichen mit ihrem romanischen Dom und dem charakteristischen Friedhof und weiter ins Fischleintal nach Sexten, wo mit Blick auf die „Sextener Sonnenuhr, Elfer-, Zwölfer- und Einserkofel“ dann in der Talschlusshütte zünftig gerastet wurde. Zum Ende des Tages wurde noch der Pragser Wildsee besucht.

Bereits ab Samstag, 25.05. waren 20 Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Wiesloch mit ihren Familien (insgesamt mehr als 50 Personen) zu einem gemeinsamen Familienurlaub nach Taisten aufgebrochen um dort, quasi vorab, bereits Land und Leute (z.B. Mesnerhütte im Gsiesertal und die Dürrensteinhütte auf der Plätzwiese) sowie die besonderen Südtiroler Spezialitäten aus Küche und Keller und den Wochenmarkt in Bruneck näher kennenzulernen.

Nach dem einmütigen Urteil aller Reiseteilnehmer war diese Fahrt der Stadtkapelle Wiesloch mit ihren Begleitern ein großes Ereignis in der nunmehr fast 120jährigen Geschichte der Stadtkapelle und wohl auch für viele Reiseteilnehmer ein denkwürdiges Erlebnis. Der Hauptzweck dieser Reise, die Verbindungen zwischen den Musikerinnen und Musikern der beiden Orchester zu intensivieren wurde ebenso erfüllt, wie das Vorhaben, durch die gemeinsame Fahrt die Kameradschaft und Verbundenheit innerhalb der Stadtkapelle Wiesloch zu fördern.