Nußloch: Überragendes Konzert für und mit Thomas Sturm
Es war das erwartete große Abschiedskonzert des Musikvereins 1875 Nußloch zu Ehren des scheidenden Dirigenten Thomas Sturm. „Es war ein sehr, sehr emotionaler Abschied nicht ohne Tränen“ wurde dem Berichterstatter im Nachgang zum Konzert in der Nußlocher Festhalle noch mitgeteilt. Kein Wunder, unter der Dekade von Thomas Sturm hat der Musikverein einen Sprung gemacht, musikalisch und auch bei den Bläserinnen und Bläsern. Sein Vorgänger, Roland Söhner, hatte Vorarbeit geleistet, aus beruflichen Gründen musste sich Sturm nun von seinen Nußlochern verabschieden. Und das mit Pauken und Trompeten, denn die Forderung nach Zugaben am Ende eines abendfüllenden Programms war eine Geste an den Mann am Taktstock, aber auch an alle Musiker. Bereits mit dem Konzertmarsch „Arsenal“ wurden Zeichen gesetzt, mächtig zur Sache ging es mit dem „Ross Roy“, wo allerdings auch das zu hören war, was den Musikverein auszeichnet. Alle Register können sich zurücknehmen, können auch mal der Triangel, den Pauken oder Becken den Ton und die Führung überlassen. Weiche Klarinettensoli wechseln mit Posaunenparts, der Dreivierteltakt bei „Joseph and the amazing“ von Andrew Lloyd Webber verleitete zum Mitsingen. Ganz anders dieses Lied der Aufmunterung, der Ermutigung, des Zuspruch, dieses „Raise me up“. Stabführer Thomas Sturm lies hier den Taktstock ruhen und griff zur Trompete, die Soli gehörten ganz dem scheidenden Dirigenten.
Dass in diesen wunderbaren Konzertabend Ehrungen eingebettet waren, lag nahe. Vorstandsmitglied Thomas Fellhauer konnte Helmut Spannagel vom Blasmusikverband Rhein-Neckar begrüßen, der einiges in der Aktentasche mit nach Nußloch brachte. Thomas Fellhauer sprach die Situation des Nachwuchses im Verein an, „wie schaffen wir es, Kinder und Jugendliche für die Musik zu begeistern?“ Es gebe kein Patentrezepte, aber eine Mischung aus Ideen und Anregung kann weiterhelfen. Spannagel war gerne zum Musikverein gekommen, hatte er doch für 10 Jahre aktives musizieren Urkunden und Nadeln dabei. Mit Marco König, Jens Birkenbach, Wolfgang Stucke und Yannick Veits waren die Bläser vorgetreten. 20 Jahre spielt nun schon Kerstin Mohr Klarinette, mit Manfred König wurde der Kassier vereinsintern geehrt.
„Wenn wir die Zeitung aufschlagen, lesen wir, dass wir uns in stürmischen Zeiten befinden“, deutete T. Fellhauer an. Damit war sie im Thema, denn Thomas Sturm war an der Reihe. „Du hast immer versucht, das Letzte aus uns herauszukitzeln, was letztlich zu vielen schönen Auftritten geführt hat“.
Für seine zehn Jahre am Taktstock wurde der Dirigent Thomas Sturm geehrt. Ein Moment, der mit dem Stück „Moment for Morricone“ gekrönt wurde. Schottische Dudelsack-Highland Melodien folgten, mit dem „White Christmas“ konnte die Moderatorin des Abends,Sabine Prummer locker überleiten in den Zauber der Weihnachtszeit. Sturm wäre nicht der zupackende Dirigent gewesen, wenn er nicht als besondere Zugabe seine Trompete zum Solostück „Andalucia“ aus dem Ärmel hervorgeholt hätte. Unter der Beteiligung der überraschten Musiker, das Stück war nicht geprobt, wurde es zum überragendem Schlusspunkt dieses Konzertes.
Standing Ovation waren unserem Thomas gewiss und den Musikerinnen und Musiker wurde ganz mulmig, da uns sehr bewußt wurde, das würde der letzte gemeinsame Auftritt sein.
Wir wünschen unserem Thomas, alles, alles erdenklich Gute auf seinem weiteren Lebensweg….,
beruflich und musikalisch, wie auch im privaten Bereich hoffen wir sehr, dass Deine Pläne in Erfüllung gehen. Wir freuen uns Dich hoffentlich oft bei uns zu sehen, wie Du es uns versprochen hast……