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Jahreskonzert des Kreisverbandsjugendorchesters im Harres am 26.10.2014

Bericht von Maria Bierwald, Fotos von Theo Vetter

Der Blasmusikverband Rhein-Neckar veranstaltete am vergangenen Sonntag das 2.Jahreskonzert seines Kreisverbandsjugendorchesters.

Mehr als 50 Jugendliche aus dem Rhein-Neckar- Kreis haben sich in diesem Orchester vor einem Jahr zusammengefunden, um unter der engagierten Leitung der jungen Dirigentin Simone Volz konzertante Blasmusik auf hohem Niveau zu erarbeiten.Jugendorchester_TVF_7757-HP

Der Vorsitzende des Blasmusikverbands Günther Rauchmann zeigte sich in seiner Begrüßung sehr erfreut über so viele begeisterte junge Musiker.

Für das Orchester selbst begrüßte Anselm Weber die Gäste und führte als Moderator durch das Programm des Abends.

„Vier Jahreszeiten“ lautete das Motto, das der Programmgestaltung zu Grunde lag. So eröffnete das Orchester mit der Ouvertüre „Winterland“ von Kees Vlaak das musikalische Programm. Das Stück beschreibt mit musikalischen Mitteln die großartige Welt der Alpen mit der klaren Luft und den schneebedeckten Hängen im Winter. Nach einer majestätischen Einleitung kann man sich mit chromatisch fallenden Läufen das muntere Leben der Skifahrer auf der Piste vorstellen. Ein ruhiger Teil mit silbrigen Einwürfen der hohen Holzbläser erinnerte an das feine Glitzern von Schneeflocken. Wie eine wilde Jagd über die Berghänge bei Wind und Wetter mit einer ausgelassenen Pistenparty am Abend klang die fröhliche bewegte Musik in allen Registern. Sie endete in einem grandiosen Tutti. Dirigentin Simone Volz leitete das Orchester dabei sehr souverän und mit klarer Zeichengebung für die jungen Musiker.

Mit „Imagasy“ hatte das Orchester ein Werk des recht jungen Komponisten Thiemo Kraas ausgewählt. Er weist besonders den Schlagwerkern eine wichtige Rolle zu. Das farbig instrumentierte Stück forderte alle Musiker gleichermaßen. Rhythmisch prägnante Teile gelangen dabei exakt und leise, getragene Teile wurden cantabel und mit viel Feingefühl intoniert.So konnten die Musiker, ganz im Sinne des Komponisten, die Fantasie der Zuhörer anregen.

„Die Jahreszeiten“ von Philipp Sparke sind vier Tongemälde, die versuchen den jeweiligen Charakter der Jahreszeit musikalisch einzufangen. Dem Frühling lag das Bild eines fröhlichen Morgenspaziergangs zugrunde, bei dem Vogelgezwitscher und voller Hörnerklang die strahlenden warmen Farben dieser Jahreszeit wiedergaben.

„Summer Siesta“ ist ein leises, ruhiges Stück, dem die Musiker besonders mit sanften Klarinettenklängen, zarten Flötentönen und einem lang anhaltenden Crescendo in wechselnden Taktarten Ausdruck verliehen.

Bei „Automn Alone“ beindruckte besonders, das ausdrucksvolle, fragende Klarinettensolo, das Gefühle der Einsamkeit und des Abschieds melancholisch illustrierte.

„Winter Winds“ beendet das Jahreszeitengemälde mit kräftigen Tutti in fröhlicher Bewegung.

Nach der Pause meldete das Orchester sich mit dem anspruchsvollen Konzertmarsch „Die Sonne geht auf“ zurück. Das Orchester musizierte hier ausgesprochen differenziert und transparent.Jugendorchester_TVF_7751_HP

Der „Jahrhundertsturm“ „Kyrill“ fegte im Januar 2007 über Europa hinweg und hinterließ beispiellose Schäden. Er regte den Komponisten Otto M. Schwarz zu seiner Komposition „Kyrill“ an. Ein ernstes, markantes Thema im tiefen Blech beschreibt dabei in düsteren Farben den herannahenden Sturm. Dissonante Klänge im hohen Holz mischen sich dann mit crescendierten Figuren. Dem Orchester gelang es, ein Höchstmaß an Spannung aufzubauen. Ein friedliches Thema einer einsamen Oboe wird mit Feuersirenen gestört. Mit Fingerschnippsen und Schenkelklopfen unterstützten die Musikerinnen und Musiker die Schlagwerker bei der Darstellung von Regen und Wind, bis das Werk in wechselnden Holz- und Blechbläserfarben schließlich in einem ruhigen Tutti die aufsteigende Sonne nach Ende des Sturms beschreibt.

James Swearingen stellt in seinem Werk „Into the Spring“, den Übergang vom Winter zur warmen Jahreszeit dar. Dem rhythmisch markanten „Winter’s Fury“ folgt „Spring’ Awakening“ mit einem ruhiges Thema. Weiche Klangfarben wie ein Vibraphonsolo und melodiöse Cantilenen im tiefen Klarinettenregister strahlen dabei Zuversicht aus. „“Celebration of Joy“ beschreibt er mit einem marschartigen Thema und grandiosen Schluss.

Zum Abschluss gab es dann heiße karibische Rhythmen in temperamentvoll gespieltem Latin Stil.

Der Verbandsvorsitzende Günther Rauchmann bedankte sich bei der Dirigentin Simone Volz und dem  Orchester für das gelungene Konzert, bei den Vereinen für gut ausgebildete junge Talente, bei den Eltern für ihre Unterstützung, sowie bei den Organisatoren und den vielen Helfern, die bei Aufbau und Bewirtung beteiligt waren. Das Orchester selbst ließ, wie der Verbandsvorsitzende Blumen überreichen, an die musikalische Leiterin Simone Volz und an Martina Lang, die sich bei allen Proben im Laufe des Jahres um das leibliche Wohl der Orchestermitglieder liebevoll gekümmert hat.

Als Zugabe spielte das Orchester in einem festlichen Arrangement innig den figurierten Choral „Jesus bleibet  meine Freude“ von Johann Sebastian Bach.

Standing Ovations im Publikum erbaten noch eine zweite Zugabe, die das Orchester mit dem unvermeidlichen Marsch „Hoch Badnerland“ erfüllte.